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analog rockt Brettspielrezensionen

Die beiden Januar-Spiele 2023

Der Artikel wurde von Christoph and Horst geschrieben. 5 Minuten Lesezeit

Einmal im Monat stellen wir euch zwei Titel vor, die uns überrascht haben. Das müssen nicht die neusten Brettspielen, die besten oder schlechtsten oder die am meisten gespielten Spiele sein. Einfach die, die uns in irgendeiner Art beschäftigt haben. Diesen Monat hat Horst auf einer schönen Urlaubsinseln verbracht. Während Chris einen Ausflug in die Galaxie unternommen hat.

Horsts Spiel

Endlich hatte ich mal die Gelegenheit Spirit Island zu spielen. Bei dem kooperativen Spiel schlüpfen wir alle in die … äh … Haut? … von Naturgeistern, die auf einer Insel hausen. Die Insel selbst wird von bösen Kolonialmächten angegriffen und soll dem zum Opfer fallen. Wird Zeit, dass die asymmetrisch ausgelegten Geister in die Geschicke der Insel und dem dort lebenden verbundenen Naturvolk eingreifen.

Spirit Island ist aus dem Jahr 2017 und wird bei uns über Pegasus Spiele vertrieben. Es gibt zahlreiche kleine und große Erweiterungen und an dem Spielabend waren auch schon ein paar (oder alle) davon dabei. Was hat mich an dem Spiel umgehauen: Jeder Geist hat andere Fähigkeiten und muss auch wirklich anders gespielt werden. Ich hatte einen Geist – irgendetwas mit Schlange – , der am Anfang noch nicht so richtig mächtig war. Ich brauchte sogar im Gegenteil die Unterstützung meiner beiden Mit-Geister, um so richtig in Fahrt zu kommen. Dann war mein Naturspektakel aber umso größer.

Durch das ganze Spiel hinweg hat jede Person einen eigenen Bereich für den man sich verantwortlich zeichnet. Die Spielenden verwalten hier die anlandenden Kolonialarmeen und müssen gegebenenfalls aktiv um Hilfe bitten. Das ist in Summe ein netter Twist aus Micro- und Macro-Management. Kommunikation untereinander ist essentiell und hebt den kooperativen Spielstil hervor.

Viele neuen kooperativen Spiele setzen auf Einmal-Spiele im Sinne von Legacy-Spielen. Spirit Island ist da ganz anders. Es ist ein richtiges Brettspiel, was dank skalierter Inselflächen als Solo bis hin zu viert mehrfach genießbar ist. Es gibt auch unterschiedliche Schwierigkeitsgerade bei den Geistern, aber vor allem bei den Kolonialmächten. Damit ist ganz schön viel Spielfreude in der einen Box enthalten. Ich freue mich schon auf meine nächste Runde, neue Geister, neue Schwierigkeit und neue Mächte.

Chris’ Spiel

Xia: Legends of a Drift System ist ein strategisches Brettspiel für 3-5 Personen, das von Cody Miller entwickelt und im Jahr 2014 veröffentlicht wurde. Das Spiel spielt in einem Science-Fiction-Universum und ermöglicht es den Spielenden, sich durch eine stetig wachsende Galaxie zu bewegen, Missionen zu erfüllen und Handel oder Kampf zu treiben. Xia ist eine sehr abwechslungsreiches und spannende Sandbox, die eine Kombination aus Strategie, Zufallselementen und Ressourcenverwaltung bietet.

Ein Teil des umfangreichen Materials.

Zu Beginn des Spiels wählen alle ein individuelles Raumschiff mit Spezialfähigkeit aus und erwürfeln einen Heimatplaneten. Danach gilt es in vielen Runden, in denen sie abwechselnd Aktionen ausführen, zu Ruhm (=SP) zu gelangen.

9 verschiedene Möglichkeiten gibt es Siegpunkte (SP) zu sammeln

  • Missionen erfüllen
  • Handel treiben
  • andere Spieler besiegen
  • anderen Spielern hilfen
  • unentdeckte Orte erkunden
  • Reichtum ansammeln
  • Titel erwerben
  • größere Raumschiffe kaufen
  • oder einfach nur Glück haben…

Ihr seht schon bei Xia scheinen die Möglichkeiten grenzenlos… Im Lauf des Spiels rüsten die Spielenden dazu ihr Raumschiff weiter mit neuen Waffen, Ressourcen und Fähigkeiten aus, um die Chancen im Kampf, die Ladekapazität, oder die Mobilität zu verbessern.

Eine Besonderheit von Xia ist das Material. Das Spielbrett wird aus bis zu 25 verschiedene Plättchen gebaut und stellt ein expandierendes Universum dar. Wer am Rand des spielbaren Bereich angekommen ist, kann einen Scan durchführen und dann ein neues Plättchen anlegen. Wer will kann sogar auf Risiko gehen und ins Ungewisse springen… In jedem Fall entsteht dadurch jedes Mal eine neue Galaxie mit verschiedenen Planeten und Missionen, die es zu erkunden und zu erobern gilt. Richtig nice sind auch die Miniaturraumschiffe, die man über das Spielbrett bewegt. 21 davon kommen mit der Box, alle sehr unterschiedlich und bereits tip-top bemalt. Neben der Sandbox-Mechanik, sind es auch die Miniaturen, die bei mir Kopfkino entstehen lassen. Es ist einfach eines der verspieltesten Spiele, die ich gespielt habe.

Eine Partie, bei der sich das Universum tatsächlich rund um den namensgebenden Stern “Xia” ausbreitet.
Überall im Universum spielen sich kleine Geschichten ab.

Wie ich Xia nach einigen Runden bewerte und ob zu ganz viel Licht auch noch Schatten kommt, werde ich hier noch nicht verraten. Stattdessen könnt auch auf einen ausführlicheren Bericht freuen, wenn Xia durchgerockt wurde.

(c) Copyright Pegasus Spiele

Grafik(en) und Bild(er) von Pegasus Spiele und Horst Brückner

Diese Rezension ist unentgeltlich durchgeführt worden und spiegelt eine persönliche Meinung wider.

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Thematische, narrative und verzahnte Spiele ... hier geht mein Herz auf. Dazu eine stimmige Vinyl-Schallplatte (oder Playlist) und los geht das Abtauchen in die Spielwelt. Als Spielleiter und Spieler kann ich mich auch vortrefflich in Pen-und-Paper-Welten tummeln. Bei Videospielen bin ich raus. Ist mir meist zu schwer (einzige Ausnahme: Super Mario Kart).

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