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analog rockt Brettspielrezensionen

Dragomino

Der Artikel wurde von Horst geschrieben. 5 Minuten Lesezeit

Mein Kleiner steckt gerade in der Drachen- und Echsenphase. Keine Ahnung, ob es die wirklich in offiziellen Kinderentwicklungsbüchern gibt, aber wir stecken knietief darin. Mit unserem Vierjährigen haben wir schon dank Karak Würfeln und einfache Addition gelernt und schon so manchen Drachen aus seinem Dungeon vertrieben.

So langsam sind die HABA Spiele nicht mehr anspruchsvoll genug und wir dachten da muss ein neues Spiel her, was neben Karak bestehen kann. Die Wahl ist auf Dragomino von Pegasus Spiele gefallen. Das Spiel hat 2021 den Kritikerpreis für das Kinderspiel des Jahres erhalten.

Steckbrief

  • Art: kompetitiv
  • Genre: Kinderspiel
  • Kern-Mechaniken: Plättchen-Legespiel, Push-your-Luck
  • Spielname: Dragomino
  • Verlag: Pegasus Spiele
  • Erstveröffentlichung: 2020
  • Autor: Bruno Cathala, Marie Fort, Wilfried Fort
  • Illustration: Maëva da Silva, Christine Deschamps
  • Alter: ab 5 Jahren
  • Spieler*innen: 2 – 4
  • Dauer: 15 – 20 Minuten

Spielprinzip

Der Startaufbau mit vier Spielenden: In der Mitte befindet sich die aktuelle Auslage für die Runde.

Die Spielenden nehmen sich eines von vier Startplättchen, die allesamt gleich ausgeprägt sind. Auf jedem Plättchen sind Domino-like zwei unterschiedliche Landschaftstypen von sechs möglichen abgebildet. In der Tischmitte liegen je Runde vier Domino-Plättchen zur Auswahl aus. Im Uhrzeigersinn vom Startspielenden wird ein Plättchen aus der Mitte gezogen und an die eigenen angebaut. Bei weniger als vier Personen werden übrige Plättchen aus der Mitte entfernt. Nach jeder Runde wird die Tischmitte neu ausgelegt.

Sechs verschiedene Landschaftstypen können gezogen werden.

Sofort, wenn man ein passende Pärchen zusammensteckt, darf man sich ein zu der Landschaft passendes Drachenei aussuchen und umdrehen. Entweder verbirgt sich dort ein Drache (= Siegpunkt) dadrunter oder ein leeres Drachenei. Die Person, die als letztes ein leeres Drachenei gezogen hat, bekommt die Startspielfigur (die „Drachenmama“) und beginnt die nächste Runde.

Am Ende gewinnt die Person mit den meisten aufgedeckten Drachen in der Drachenlandschaft. Aus taktischen Gründen ganz interessant, dass die Anzahl an Nieten in den Dracheneiern nach Landschaftstyp unterschiedlich sind. Auf den Lavafeldern gibt es weniger leere Eier als zum Beispiel auf den Wüstenfeldern.

Es gibt noch eine kleinere Ausbauregel: Einige Plättchen weisen ein See auf. Sofern der See an eine passende Landschaft angelegt wird, darf man zwei Eier ziehen und sich eines aussuchen.


Unboxing

Nach den ersten drei Spielzügen entwickelt sich langsam die Landschaft.

Beginnen wir das Unboxing in der Schachtel und zwar mit einem Lob an die Materialien. Selbst die gröbste Behandlung dürften die Domino-Plättchen gefahrlos überstehen. Gefühlte Triple- oder Quadro- Layerteile liegen gut in der Hand und wirken äußert robust. Nun gehört unser kleiner Mensch – vielleicht bereits durch die Eltern gewöhnt – zu der eher vorsichtigen Zunft beim Umgang mit Brettspielen.

Das Inlay hinterlässt einen aufgeräumten Eindruck.

Die Dracheneier sind kleine, dünnere Plättchen, die auf der einen Seite ein Ei und auf der anderen Seite entweder ein leeres Ei oder einen Drachen aufweisen. Bei allen Drachen handelt es sich um individuelle gezeichnete Exemplare. Selbst über den verschiedenen Ei-Farben hinweg, taucht kein Drache ein zweites Mal auf. Unserem Kleinen macht es nochmal doppelt Spaß seinen „Lieblingsdrachen“ zu finden.

Persönlich mag ich es, wenn Brettspiele bereits ein Inlay dabei haben. Dragomino macht hier keine Ausnahme und bietet wirklich für alle Komponenten ausreichend Platz.

Alles in allem ist die Qualität der Komponenten, das Artworks und die gesamten Umverpackung sehr gut gelöst.


Bewertung

Alle Drachen sind einzigartig.

Thematisch macht das Spiel nichts falsch und wird sicherlich bei Drachenfreunden auf guten Anklang stossen. Die Domino-Mechanik wirkt auf Erwachsene etwas ausgelutscht. Kinder kommen dafür schnell rein, aber der Lerneffekt ist dabei leider etwas gering. Einzig die Knobelei und Versuche mehr als ein Ei in einem Zug zu bekommen, spornt die kleinen Menschen etwas zum Nachdenken an.

Demnach lässt es sich unkompliziert erklären und in 15 Minuten auch locker herunterspielen. Der Spielspaß bei den Erwachsenen hält sich in Grenzen. Es ist nett, aber auch nicht viel mehr.

Dragomino wird sicherlich noch ein paar Monate unser Regal bewohnen dürfen. Im Gegensatz zu Karak wird es aber sehr wahrscheinlich nicht den Einstieg in das erste Schuljahr überleben und uns wieder verlassen dürfen. Bis dahin wird es gute Dienste leisten und das ein oder andere HABA Spiele ablösen.

Punkte

  • Thema: 3
  • Mechanik: 1
  • Wiederspielwert: 2
  • Strategie: 2
  • Qualität: 4
  • Spielspaß: 2

Gesamtwertung 2 (2,3)

Boardgamegeek

Da viele von euch auch direkt auf BGG schauen, nehmen wir die aus unserer Sicht wichtigsten Faktoren für dieses Spiel direkt auf (Stand 04/2023).

Ranking Weight
7.1 1.10

(c) Copyright Pegasus Spiele

Titelbild von Pixabay

Grafik(en) und Bild(er) von Horst Brückner

Das Spiel habe ich privat erstanden. Die Rezension ist unentgeltlich durchgeführt worden und spiegelt meine persönliche Meinung wider.


Autoren Posts

Thematische, narrative und verzahnte Spiele ... hier geht mein Herz auf. Dazu eine stimmige Vinyl-Schallplatte (oder Playlist) und los geht das Abtauchen in die Spielwelt. Als Spielleiter und Spieler kann ich mich auch vortrefflich in Pen-und-Paper-Welten tummeln. Bei Videospielen bin ich raus. Ist mir meist zu schwer (einzige Ausnahme: Super Mario Kart).

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