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analog rockt Brettspielrezensionen

Avichrom

Der Artikel wurde von Christoph geschrieben. 6 Minuten Lesezeit

Bei Avichrom kommen einige Sachen zusammen, die ich ganz toll finde. Natürlich ist da das Thema Vögel. Die Macher haben sich vorgenommen, “die Natur als die genialste Künstlerin von allen zu wertschätzen”. Das Spiel geht außerdem Hand in Hand mit der minimalistischen Techno-Musik von Dominik Eulberg, der auch Ideengeber des Spiels ist. Und zur Krönung findet das ganze Projekt einen Platz im Kosmos von Gaiagames. Das Kollektiv denkt sich Brettspiele aus, die Menschen für die Natur begeistern sollen. Gute Voraussetzungen also und ich muss sagen, die ersten Partien waren ganz cool!

Albumcover Avichrom

Avichrom fesselt als erstes die Augen. Elf Vogelkarten wurden von Illustratorin Mona Reduth liebevoll gezeichnet. Dazu eine Vielzahl bunter Federkarten. Auch für die Ohren kann etwas geboten werden. Durch das gleichnamige Album Avichrom von DJ und Ornithologe Dominik Eulberg sind die elf Vögel für das Brettspiel vorgegeben. Wie in einem Farbkreis fügen sich dort die primären Gefiederfarben zusammen. Das Album ist in jeden Fall eine Hörempfehlung zum Spielen.

Wie sieht es jetzt mit dem Gameplay aus? Gucken wir uns erstmal den Steckbrief an.

Steckbrief

  • Art: kompetitiv
  • Genre: Familienspiel, Vögel
  • Kern-Mechaniken: Kartenspiel, Set collection
  • Spielname: Avichrom
  • Verlag: Gaiagames
  • Erstveröffentlichung: 2022
  • Autor: Dominik Eulberg
  • Konzept: Kevin Luhn, Ronald Hild
  • Illustration: Mona Reduth
  • Grafikdesign: Natalia Luzenko
  • Alter: ab ca. 5 Jahren
  • Spieler*innen: mind. 2
  • Dauer: 10 Minuten

Spielprinzip

Bei Avichrom gibt es 50 Federkarten, die jeweils auf der Vorder- und Rückseite mit zwei farbigen Federn bedruckt sind. Die Muster auf den beiden Seiten unterscheiden sich dabei. Die verschiedenen Federfarben sind elf Vogelkarten zugeordnet, drei der Vogelkarten liegen zu Spielbeginn aus. In einem Ablagestapel warten außerdem sechs weitere Vögel (zwei werden vor dem Start aussortiert). Alle Spieler*innen versuchen am Ende des Spiel die meisten Vögel mit passenden Federn anzulocken.

Zum Start ziehen alle zwei Federkarten. Man hat nun in seinem Zug drei verschiedene Aktionsmöglichkeiten.

  1. Man legt bis zu zwei passende Karten vor sich in Stapeln an.
  2. Man lockt einen Vogel aus der Mitte an und legt ihn an einen Stapel.
  3. Man tauscht seine Handkarten aus.

Wenn man denkt, man hat eine gute Chance, die meisten Federkarten zu haben, sollte man einen Vogel an seinen Stapel anlocken. Wird ein Vogel an einen Federstapel angelegt, können ab diesem Zeitpunkt keine Federn mehr anlegt werden. Im weiteren Spielverlauf können die Vögel von der Mitspielenden weggeschnappt werden, wenn deren Stapel mehr Federn aufweist. Am Ende des Spiel geben die Vögel Siegpunkte. Die Person mit den meisten Siegpunkten kann das Spiel für sich entscheiden.

Gegebenenfalls muss man noch Sofortaktionen oder passive Boni beachten. Neben dem Bild, dem deutschen und dem englischen Namen findet man diese Spezialfähigkeiten auf manchen Vogelkarten. Leider sind die Spezialfähigkeiten (zum Beispiel sofort eine weitere Karte spielen, +1 Handkarte, …) etwas blass, hier hätte ich mir mehr gewünscht.

Unboxing

Seit 2015 entwickelt Gaiagames lehrreiche Brettspiele, die größtmöglich klimaneutral und regional produziert werden. Die meist kooperativen Spiele sollen dabei einen Lerneffekt zu einem gesellschaftlich relevanten Thema aufweisen, denn Gaiagames stützt sich auf den Effekt des spielerischen Lernens. Ich persönlich liebe es, wenn man sich so verspielt einem Thema nähert! Egal ob das jetzt Marco Polo von Hans im Glück, oder eben Umweltbildung ist. Die Nachhaltigkeit von Gaiagames besteht laut der eigenen Website auch durch CO2-Neutralität und solziale Nachhaltigkeit.

Wie bereits erwähnt zeichnet sich das Spiel durch ein liebevolles und stilistisch gelungenes Artwork aus. Die Box ist klein, aber fein. Die Regeln sind schnell erklärt und so finden sich ab der Hälfte der Spielanleitung optionale Infos zu den Arten und Fakten zur heimischen Vogelwelt. Etwas schade, dass die Karten bei unserer Version in Plastik eingewickelt waren.

Bewertung

  • Die farblichen Zuordnungen sind zu jeder Zeit klar. Bei den Federkarten muss man aber manchmal genauer hinschauen.
  • Etwas mehr Power bei den Spezialfähigkeiten hätten dem Spiel mehr Pepp gegeben.

  • Das ganze Design ist ansprechend und thematisch sehr gelungen.
  • Schnell erklärt, aufgebaut und mit ca. zehn Minuten pro Runde schnell gespielt.
  • Nachhaltiger und sozialer Ansatz der Brettspiel-Produktion.

Fazit

Avichrom überzeugt mich gleich auf mehreren Ebenen. Super Spiel, um leicht und kurzweilig etwas Spaß zu haben. In unserer Runde spielten wir es zum Beispiel, wenn noch jemand in der Küche ist, oder das Kind ins Bett bringt. Aber darüber hinaus ist noch mehr drin: Für Nicht-Ornithologen kann das Spiel ein erster Kontakt mit der heimischen Vogelwelt sein. Die Vielfalt der natürlichen Schönheit zeigt sich hier nämlich ganz besonders. Auch als Familienspiel können wir uns Avichrom gut vorstellen, die Mechanismen sind leicht und das Thema für Kinder gut geeignet.

Weitere Infos:

(c) Copyright Gaiagames, Mona Reduth, Dominik Eulberg
Grafik(en) und Bild(er) von Horst Brückner

Diese Rezension ist unentgeltlich durchgeführt worden und spiegelt meine persönliche Meinung wider.

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