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analog rockt Brettspielrezensionen

Auf den Spuren von Marco Polo

Der Artikel wurde von Horst geschrieben. 6 Minuten Lesezeit

Das tolle an thematisch dichten Brettspielen finde ich, dass man sich meist etwas weiterbilden kann oder altes Schulwissen auffrischt. Bei dem Schreiben von diesem Artikel wollte ich etwas kluges zu dem guten Marco Polo recherchieren. Anekdote beim Bemühen der Suchmaschine: ich musste erstmal etwas Scrollen bis ich keine Kleidungsvorschläge mehr bekommen habe. Aber genug vom Smalltalk.

Wer es vergessen hat: Marco Polo ist mit seinem Vater und dessen Onkelvon Venedig aus nach China gereist und dort über 17 Jahre im Auftrag des Khans durch die Lande gepilgert. Er war damit nicht zwingend der erste Mensch der China erreicht hat. Nach seiner Rückkehr ist er in einem Krieg in Gefangenschaft geraten und dort wurden seine Erlebnisse und Abenteuer von einem Schriftsteller festgehalten. Es gibt diverse Theorien, dass diese Reise so nie stattgefunden habe und viele Theorien, die genau das aber bestätigen wollen. Ein ganz schönen Artikel habe ich dazu bei National Geographics gefunden oder bei Geolino.

Steckbrief

  • Art: kompetitiv
  • Genre: Expertenspiel
  • Kern-Mechaniken: Aktionswahl, Worker Placement, Dice Placement, Ressourcenmanagement
  • Spielname: Auf den Spuren von Marco Polo
  • Verlag: Hans im Glück
  • Autor: Daniele Tascini, Simone Luciani
  • Illustration: Dennis Lohausen
  • Alter: 12+ (lt. Verlag)
  • Spieler*innen: 2 – 4
  • Dauer: 20 – 25 Minuten je Spieler*in

Angespielt

Ich habe das Spiel erst kürzlich in einem ganzen Bundle mit Spielen gebraucht erworben. Seit meinem Interview mit Hans im Glück habe ich es überhaupt erst auf dem Radar. Das Spiel hat 2015 den ersten Platz beim Deutschen Spielepreis erhalten. Das war knapp ein Jahr bevor ich mich wieder für Brettspiele interessiert habe und mich gerade erst die noch älteren Spiele Pandemie und Small World so richtig gefesselt hatten. Auf den Spuren von Marco Polo habe ich erst einige Male gegen mich selbst – im Zwei-Spieler-Modus – gespielt. Daher nur ein paar Notizen in der Rubrik angespielt dazu. Bis zum Test in meiner Spielrunde dauert es wohl noch etwas. Wir haben da noch ein paar Perlen aufzuholen.

Auf jeden Fall … so viel Vorweg … gefällt es mir so gut, dass ich gerade einen Solo-Modus dafür entwerfe und erprobe.

Aufbau für zwei Spieler*innen.

Spielprinzip ganz knapp und nüchtern

In Marco Polo geht es darum innerhalb von fünf Runden die meisten Siegpunkte zu erlangen. Punkte gibt es durch das Erfüllen von Aufträgen. Dazu müsst ihr euch mit Ressourcen eindecken. Um mehr Möglichkeiten für eure Würfel-Positionierung zu erhalten, müsst ihr von Venedig quer durch China reisen. Dadurch könnt ihr euch weiter Aktionsfelder freischalten und diverse Boni bekommen.

Was gefällt mir bislang nicht so

  • Das Spiel hat 2015 einen Preis bekommen. Die Zeit sieht man dem Spiel im Artwork bereits etwas an.
  • Die Regeln sind sehr textlastig und nüchtern erläutert. Das würde man heute durch mehr Bilder zugänglicher gestalten. Aber es bleiben keine Fragen offen.
Dice-Placement ist DAS zentrale Spielelement.

Was gefällt mir bislang ganz gut

  • Die Aufbauzeit ist für ein Expertenspiel relativ kurz. Und nicht nur das: die gesamte Spielzeit ist recht kurz. Gerade zu Zweit lässt sich das Spiel wirklich unter einer Stunde herunter spielen. Das finde ich schon sehr gut. Aus diesem Grund bin ich auch gerade am Konzipieren und Testen eines Solomodus. Mein Ziel ist es die strategische Komponente weitestgehend bestehen zu lassen und damit in knapp 30 Minuten (zzgl. Aufbau) ein tolles Spielerlebnis geschenkt zu bekommen.
  • Die gesamte Stimmung und das Thema kommt trotz des etwas älteren Artworks sehr gut rüber und macht Spaß.
  • Die Charaktere – nicht jeder spielt Marco Polo – sind asymmetrisch aufgebaut und haben unterschiedliche Fähigkeiten oder Sonderfertigkeiten. Sie wirken aber einigermaßen ausbalanciert
  • Die Lern- und Einstiegskurve ist angenehm gering.
  • Würfelpech wird mit Ressourcen und/oder Geld entlohnt.
  • Tolle Holz-Meeble
Marco Polo kommt mit schönen Meeple daher.

Kurzfazit

Tendenz:

Schon jetzt ahne ich, dass Auf den Spuren von Marco Polo ein echter Wiederholungstäter für mich wird. Ihr merkt, dass für mich deutlich mehr auf der positiven Seite steht. Glaube das Spiel wäre heut zu Tage ein gutes Spiel, um in die Kenner- und Expertenwelt einzutauchen. Mehrere Strategien führen zum Weg, man muss sich immer wieder auf die neuen Ereignisse einstellen. Sei es durch Würfelpech oder belegte Felder durch die Mit-Spielenden.

Für Spieler*in, die denen Würfelglück nicht zu Expertenspielen passt, sollten einen Bogen darum machen.


(c) Copyright bei Hans im Glück Verlag

Bild(er) von Horst Brückner

Das Spiel habe ich privat erstanden. Diese Rezension ist unentgeltlich durchgeführt worden.


Autoren Posts

Thematische, narrative und verzahnte Spiele ... hier geht mein Herz auf. Dazu eine stimmige Vinyl-Schallplatte (oder Playlist) und los geht das Abtauchen in die Spielwelt. Als Spielleiter und Spieler kann ich mich auch vortrefflich in Pen-und-Paper-Welten tummeln. Bei Videospielen bin ich raus. Ist mir meist zu schwer (einzige Ausnahme: Super Mario Kart).

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