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analog rockt Brettspielrezensionen

BG2Gether – Eine Frage des Schaffens

Der Artikel wurde von Horst geschrieben. 5 Minuten Lesezeit

Es ist wieder Zeit für eine neue #BG2Gether Frage. Mehrere bloggende Menschen stellen sich Monat für Monat einer zentralen Frage von Christian (Spielstil) und beantworten diese. Am Ende verlinken wir uns gegenseitig und fördern so den gemeinsamen Austausch. Die März-Frage lautet:

Hand aufs Herz! Ihr schaut nicht nur kritisch auf Spiele, sondern seid insgeheim auch Autor*innen. Wie sieht das also bei euch aus? Kribbelt es in den Fingern? Liegen Prototypen in irgendwelchen Schubladen? Habt ihr etwa schon was veröffentlicht und wenn ja, wie vereint ihr das mit eurem Job als Kritiker*in?

Wieder mal ein spannender Perspektivwechsel. Ich bin gespannt, ob jemand aus der #BG2Gether-Blase schon ein Spiel publiziert hat.


Horsts Geschichte

Viele hundert Stunden (wenn nicht sogar im vierstelligen Bereich) an Arbeitsmaterialien habe ich in Kladden, digitalen Auswüchsen und einfachen kleinen Klebezettelchen an Pen&Paper-Material. Unzählig noch nicht gespielte und fertig ausgearbeitete Abenteuer für die unterschiedlichsten Settings und Welten habe ich noch im Köcher. Es gibt sogar ein paar wirklich gute und komplett niedergeschriebene Kampagnen. Habe ich die jemals veröffentlicht? Nein, sie waren meist immer für eine konkrete Gruppe oder die dahinter stehenden Menschen maßgeschneidert. Klar, habe ich auch einige Abenteuer davon öfter geleitet. Wie sieht das nun aber mit dem kreativen Schaffensprozess im Brettspiel-Universum aus?

Ich würde lügen, wenn es mich nicht reizen würde ein geiles Spiel zu publizieren. Aber die eigenen Ansprüche sind natürlich hoch und wenn man sich dann auch ein paar erfolgreiche Veröffentlichungen anschaut, wie Nanolith oder Under our Sun, merkt man, was für eine Arbeit dort hinein geflossen ist. Oh, jetzt nicht falsch abbiegen. Ich will auf keinen Fall ein Kampagnen-artiges also Story-lastiges Spiel veröffentlichen. Ich habe drei Ideen, die mich nicht loslassen und an denen ich ab und zu arbeite. Soll ich es mal Spoilern?

  1. Deckbau mit Tainted Grail Mechanik
  2. Experten-Eurogame mit Techtrees inspiriert von Beyond the Sun
  3. Pick-up-and-Deliver inspiriert von Inkognito und Scarface 1920

Aber warum das alles? Was ist der Reiz daran? Zumindest bei mir ist es nicht Ruhm und Ehre. Mein Gehirn muss sich einfach kreativ beschäftigen. Waren es früher Gitarrentexte für die Band (übrigens mit dem Namen analog … wobei wir ordentlich angezerrte Gitarren hatten), immer wieder Rollenspiel-Output, ist es nun dieser Blog. Wobei man sich natürlich die Frage stellen kann, wie viel Kreativität steckt in der Beurteilung von Spielen. Zumindest ist es immer noch Text, der aus meinem Gehirn über die Finger der Tastatur in die Weiten des Internets geblasen wird. Zumindest im Spielzimmer meines Sohnes (er)leben wir momentan noch viele Geschichten gemeinsam, die direkt mit Lego um-/aufbauten und den kleinen gelben Köpfen mit Cliffhangern, Fortsetzungen und Plots einhergehen.

Es gibt sogar schon Prototypen.

Zurück zur Frage. Bei der (Weiter-)Entwicklung der Prototypen gibt es leider ein paar handfeste Hindernisse. Wobei wir natürlich alle wissen, dass wenn man es wirklich will, es auch wirklich funktionieren wird. Was sind aber meine gefüllten Hindernisse? Zum einen geht jede Zeit, die da einfließt, verloren für Spielzeit mit anderen Spielen. Darüber hinaus möchte ich natürlich auch ein perfektes Spiel abliefern. Dann gibt es noch die Herausforderungen mit den Testern. Wer hat schon Bock immer wieder ein und dasselbe Spiel zu testen? Für eine Rezension klar gerne. Aber immer wieder dasselbe Spiel nur schon wieder mit anderen Regeln oder kleineren Korrekturen? Zu guter letzt bin ich deutlich mehr Musiker als Zeichner. Das hat gute Gründe. Ich weiß von mir selbst, wie ungern ich hässliche Spiele auf den Tisch liegen habe. Eine der wenigen Ausnahmen sind übrigens die Burgen von Burgund. Nach meiner persönlichen Meinung ein Graus für die Augen. Spieltechnisch der absolute Bringer und ist für mich schon lange keine drei, sondern vier rockende Meeple wert.

Also ja, es kribbelt in meinen Fingern. Ich habe konkrete Ideen. Ich habe konkrete Mechaniken. Ich habe sogar teilweise konkrete Settings. Einige der Ideen bestehen sogar aus halb fertig geschriebenen Anleitungen, Zeichnungen. Es gibt aus dem 3d-Drucker gefertigte Dinge. Für mein Sohn habe ich ein komplett fertiges Kinderspiel. Will es mal wer spielen?

Übrigens bin ich bei einem ähnlichen “Eine Frage des Geldes“-Artikel in diese Richtung schon mal aktiv geworden. Dort könnt ihr auch einige Prototypen Zeichnungen sehen.


Die anderen Geschichten

Wie in der Einleitung geschrieben, ist dies kein Einzelwerk sondern ein gesamt Blog-Werk. Unterstützt die anderen Blogs und schaut mal rein, was die zu dem Thema für Gedanken mit euch teilen möchten (in alphabetischer Reihenfolge). Die Links führen direkt zu den passenden Artikeln der Kolleg*innen. Ich bin mir sicher, dass sie sich sehr über eure direkten Kommentare freuen. Natürlich würde ich das ebenfalls zu schätzen wissen.

Auf den Tisch

Brettspielministerium

Brettspielgilde

Brett und Pad

Fjelfras

Spielstil

In diesem Sinne danke an Christian von Spielstil und danke an all meine Mitstreiter*innen für den tollen Erfahrungsaustausch. Fröhliches Spielen zusammen.


Bilder & Grafiken Horst Brückner

Banner Bild by Iren from Pixabay – das Bild erinnert mich an Bastelstunden mit meinem Sohn. Was gäbe es für ein besseres Hintergrundbild als ein Bastelei für einen neuen Prototypen. Wie es in Wirklichkeit bei mir aussieht, seht ihr ja in dem Bild im Artikel.

Autoren Posts

Thematische, narrative und verzahnte Spiele ... hier geht mein Herz auf. Dazu eine stimmige Vinyl-Schallplatte (oder Playlist) und los geht das Abtauchen in die Spielwelt. Als Spielleiter und Spieler kann ich mich auch vortrefflich in Pen-und-Paper-Welten tummeln. Bei Videospielen bin ich raus. Ist mir meist zu schwer (einzige Ausnahme: Super Mario Kart).

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