Seid ihr Crowdfunding-Beobachter? Ich ja. Leider werden dazu viel zu viel Begehrlichkeiten geweckt. Für dieses Jahr habe ich mir konsequent ein Verbot ausgesprochen nur ganz eingeschränkt einzusteigen. Diesen “Vorsatz” habe ich bereits zweimal in diesem Jahr durchbrochen. Und zwar hier und hier. Stars of Akarios ist nun der dritte Deal bei dem ich eingestiegen bin. Die Version 1.0 habe ich bereits erfolgreich ignoriert. Warum ich nun doch bei der Version 1.5 schwach geworden bin, erzähle ich euch gerne.
Steckbrief (Einschätzung)
- Art: Kooperativ, Solo
- Genre: Kennerspiel
- Kern-Mechaniken: Kampagne, Boss Battle, Push your Luck, asymmetrische Charaktere
- Spielname: Stars of Akarios 1.5
- Verlag: OOMM (Open Owl Studios)
- Erstveröffentlichung: 2022 (2025)
- Autor: Brendan McCaskell, Jonathan Thwaites
- Illustration: nicht angegeben
- Alter: ab 14 Jahren
- Spieler*innen: 1 bis 4
- Dauer: 30 – 120 Minuten
- Crowdfunding Kampagne: [Gamefound]
Warum bin ich dabei
Das ist eine sehr gute Frage. Worum geht es grob? Das Spiel ist eine Art Boss Battler im Weltraum. Es gibt unterschiedliche Missionen, die aufeinander aufbauen und immer mehr Geschichte Preis geben. Wir beginnen als einfache Kadetten mit unseren Raumschiffen und kaum ist der letzte Tag der Ausbildung angebrochen, werden wir in eine Weltraumschlacht geworfen. Hier wird das Spiel zum Tabletop Erlebnis (es gibt aber auch Mission auf Planeten mit Figuren). Es gibt unterschiedliche Flugmanöver mit denen man sich geschickt hinter den gegnerischen Schiffen platzieren kann oder sich direkt vor die Kanonen schiebt. Die eigenen Tableaus spielen eine entscheidende Rolle, denn diese lassen sich wie in einem Rollenspiel immer mehr ausbauen und erweitern. Mit erfolgreich abgeschlossenen Missionen erhalten die Spielenden die Möglichkeit neue Technologien, Waffen, Schutz oder Flugmanöver zu erwerben. Das wirkt richtig stimmig. Leider werden die Proben gewürfelt, aber wie man es vielleicht aus Gloomhaven kennt, wird die Probe mit einem Kartendeck manipuliert.
Mechanisch trifft Boss Battle auf Tabletop mit Rollenspiel-Elementen von asymmetrischen Charakter. Wahnsinn mit einem Satz alles an Bullshit-Phrasen losgeworden. Das Spiel lässt sich kooperativ oder solo spielen. Ich würde es mir auch sehr gut alleine vorstellen, bin aber bereit andere in meine Rettung der Galaxie teilhaben zu lassen.
Kampagne
Bei der Kampagne sind Profis am Werk. Sie haben bereits mehrere Spiele erfolgreich durch Crowdfunding-Kampagnen geschleust. Wenn ich es richtig gelesen habe, sind sie auch für Mythwind (Regelvideo und Kurzbericht) verantwortlich. Daher ist es wenig überraschend hier eine gute Präsentation vorzufinden.
Leider schlägt hier aber auch das komplette Chaos zu. Sechs verschiedene Pledges – unter anderem nur als Update für Version 1.0 – und eine ganze Reihe an Add-ons. Ich hasse so etwas. Es vermittelt immer das (gewollte) Gefühl nie alles zu besitzen oder nur ein halbes Spiel zu kaufen. Das war übrigens der Grund, warum ich bei Version 1.0 nicht eingestiegen bin. Mittlerweile sind zum Grundspiel einige Berichte und Playthroughs draußen und ich weiß, was mich grundsätzlich erwarten würde.
Welche galaktischen Brötchen habe ich mitgebacken? Da ich im Gegensatz zu Bill und Timo nicht in die Materie des Miniaturenbemalens eingestiegen bin, sind mir Miniaturen eher nicht so wichtig. Wenn es gut angemalte Pappmarker oder sogar Acryl-Figuren gibt, bin ich meist mehr als zufrieden. Die eigenen Raumschiffe gibt es als Figuren (Grundspiel). Die gegnerischen Schiffe sind als Pappaufsteller dabei. Das Add-on für Miniaturen habe ich mir also direkt gespart. Okay, ich mache es kurz: Ich habe mir wirklich nur die Grundbox gekauft. Ich will gar nicht Unmengen an Zeit für eine Kampagne mit allen Erweiterungen erleben. Ich freue mich über ein abgeschlossenes Stück Geschichte (wenn es nicht zu kurz ist … und das ist es in der Grundbox zum Glück nicht). Dann darf das Spiel auch gerne wieder ausziehen und andere Menschen glücklich machen.
Lokalisierung
Während die ursprüngliche Kampagne noch in mehreren Sprachen ausgeliefert wurde, hat man für die überarbeitete Version verständlicherweise auf die Preisbremse gedrückt. Grundsätzlich ist das aber nicht schlimm, da der Großteil des Materials Sprachneutral ist beziehungsweise schnell eingängig sein sollte. Ich gehe davon aus, dass der Flavour-Text bei den Missionsbeschreibungen weitestgehend identisch geblieben sein sollte. Wer daher mit der englischen Sprache etwas am Struggeln ist (sorry, der musste jetzt sein), findet einen Verweis der alten übersetzten Lokalisierungen (Regeln, wie Missionsheft) auf der FAQ-Seite der Kampagne.
Banner-Bild von Chil Vera auf Pixabay
Bilder: Open Owl Studios
Thematische, narrative und verzahnte Spiele ... hier geht mein Herz auf. Dazu eine stimmige Vinyl-Schallplatte (oder Playlist) und los geht das Abtauchen in die Spielwelt. Als Spielleiter und Spieler kann ich mich auch vortrefflich in Pen-und-Paper-Welten tummeln. Bei Videospielen bin ich raus. Ist mir meist zu schwer (einzige Ausnahme: Super Mario Kart).