Vor einiger Zeit habe ich bereits über das Spiel Endeavor: Deep Sea berichtet. Das wird bei dieses Jahr bei Frosted Games erscheinen und damit auch in meinem Regal landen. Bei der Crowdfuning-Spiel Conservas schlüpfen wir in die Rolle eines Fischers und müssen genügend Fang aus dem Meer ziehen, aber müssen zeitgleich auf die Population achten. Gerade dieses Zusammenspiel zwischen Überlegen und Naturschutz (und damit indirektes Überleben) hat mich angesprochen. Optisch hat es mich stark an Endeavor erinnert.
Steckbrief (Einschätzung)
- Art: Solo
- Genre: Kennerspiel
- Kern-Mechaniken: Bag Building
- Spielname: Conservas
- Verlag: Salt & Pepper Games
- Erstveröffentlichung: 2024
- Autor: Scott Almes
- Illustration: Jorge Tabanera Redondo
- Alter: ab 10 Jahren
- Spieler*innen: 1
- Dauer: 25 – 40 Minuten
- Crowdfunding Kampagne: [Gamefound]
Warum bin ich dabei
Eigentlich will ich keine Solo-Spiele mehr zu Hause haben. Seichte Spiele enttäuschen mich spielerisch zu sehr. Komplexe Spiele wie Nemo’s War habe ich abgefeiert, aber Spiel- und Aufbauzeit haben mich dann doch immer wieder abgeschreckt. Ich habe noch einige Kampagnenspiele wie Earthborne Rangers oder Sleeping Gods auf meinem Haufen liegen. Die sind zwar richtig geil, brauchen aber auch ihre Zeit – auch wenn jede einzelne Runde in vertretbarem Aufwand abläuft. Einzig Maquis hat mich positiv positiv überrascht, da es eine relativ kurze Spielzeit bei einer guten Komplexität hatte. Ich stehe nur nicht so sehr auf das Thema (Untergrundbewegung).
Da kommt das Thema von Conservas gerade richtig. Aus dem Meer (Beutel) zieht man eine gewisse Anzahl an Tokens auf Basis der Schiffe (beziehungsweise Fähigkeiten der Schiffskarten). Dabei muss man auch darauf achten, die Arten am Leben zu halten und nimmt nicht immer alles mit, was in den Kutter passt. Dadurch stärkt man in der nächsten Runde die Population (mehr Tokens in den Beutel). Allerdings entfällt damit in dieser Runde auch fett einkaufen gehen zu können und neue Schiffe, Material oder Ähnliches anzuhäufen.
Ziel des Spiels: Es gibt mindestens 12 unterschiedliche Szenarien, was man aus dem Meer holen darf oder wie man sich ausrüstet. Mal sehen, wie die Motivation ist die alle zu spielen. Aber die Spielzeit ist relativ moderat angegeben. Wie bei vielen Solospielen kann man diese grundsätzlich auch zu Zweit im Sinne von gemeinsamer Beratung erleben.
Kampagne
Die Kampagne habe ich eher durch Zufall entdeckt. Wie gesagt hat mich das Artwork direkt abgeholt. Als ich bei den Regeln verstanden habe, dass es auch darum geht die Überfischung zu verhindern, war ich dabei. Ich kann mich nicht ganz frei davon machen, dass mich Natur-Themen ansprechen wie in etwa Woodcraft oder Avichrom.
Die Kampagne ist relativ unaufgeregt und bereits wie das beschriebene Galactic Cruise mit keinen Add-ons ausgestattet. Wenn das der Crowdfunding-Geist von 2024 sein wird, lockt es mich doch wieder! Nichtsdestotrotz gibt es einige Stretch goals, die erreicht wurden. Unter anderem neue Schiffe und Szenarios. Mit dem letzten Ziel wurden noch Sleeves möglich gemacht. Da hätte ich mich mehr drüber gefreut, wenn dies eben nicht der Fall gewesen wäre. Die Kartenqualität von Radlands hätte dem Projekt besser zum Gesicht gestanden. Wobei ich ehrlicherweise nicht weiß, inwiefern Sleeves oder diese PVC-Karten umweltfreundlicher sind.
Das ganze Spiel gibt es für 23 Euro (zzgl Versand und Mehrwertsteuer). Das scheint mir angemessen. Als Zeitleiste ist Juli 2024 angegeben. Mal sehen, wie viel Bestand dieses Datum hat. Late Pledge wird noch möglich sein!
Lokalisierung
Die Version wird in englisch und in spanisch ausgeliefert. Eine deutsche Lokalisierung ist mir noch nicht bekannt. Solo-Spiele sind vielleicht etwas schwerer unterzubringen. Vielleicht gerade, weil es mich auch an Endeavor – Deep Sea erinnert hat, könnte ich mir gut Frosted Games als Partner vorstellen. Liegt auch daran, dass Frosted Games auch schon einige sehr gute Solo-Spiele im Programm hat. Genau wie auch Heidelbär Games.
Titelbild: Pixabay
Bilder: Salt & Pepper Games
Thematische, narrative und verzahnte Spiele ... hier geht mein Herz auf. Dazu eine stimmige Vinyl-Schallplatte (oder Playlist) und los geht das Abtauchen in die Spielwelt. Als Spielleiter und Spieler kann ich mich auch vortrefflich in Pen-und-Paper-Welten tummeln. Bei Videospielen bin ich raus. Ist mir meist zu schwer (einzige Ausnahme: Super Mario Kart).
