Nun ist sie bereits sehr Nahe, die Spiel 2025. Wie nun bereits seit einiger Zeit werde auch ich wieder dabei sein und an drei von vier Tagen bei Frosted Games Spiele für Euch promoten. Und auch die Boardgamecruise nach Island ist dann nur noch wenige Wochen entfernt! Das wird ein heißer Spieleherbst!
Bills September
Der September war wieder mit überraschend vielen neuen Spielen für mich. Auf der einen Seite freue ich mich, so wieder einige tolle Titel an dieser Stelle präsentieren zu können. Auf der anderen Seite frage ich mich aber zunehmend, ob die Fülle an neu gespielten Titeln für mich bereits immer so hoch war und mir das jetzt erst mit Analog-Rockt klar wird oder ob es in letzter Zeit überraschend viele Neuheiten in meiner persönlichen Liste sind. Was auch immer der Wahrheit entspricht, ich werde an dieser Stelle wohl den Verlauf weiter beobachten müssen und mein Fazit später ziehen. In jedem Fall ist es ein riesiger Spaß!
Perserverance Episode 2 (Mindclash Games)
(mit Sarahmalt gerockt)
Ich besitze Perserverance (Episode 1 und 2) bereits seit der Erscheinung. Episode habe ich mit Sarahmalt und in anderen Runden mit dem eigenen Spiel schon einige Male gezockt und hatte immer Spaß. Episode 2 durft mit Sarahmalt nun endlich ebenfalls auf den Tisch und hat mich tief in die dabei entstehende Geschichte um die Überlebenden getrieben.
Kurzer Abholer, für alle die gar nicht wissen worum es geht: in Perserverance erzählt Mindclash Games die Geschichte eines Kreuzfahrtschiffes, oder viel mehr seiner Touristen und Besatzung an Bord, welches auf offener See in einen merkwürdig lilafarbigen Sturm gerät und so schwer beschädigt an einer Insel landet, dass es ab jetzt nicht mehr manövrierfähig ist. Es gibt keine Ersatzteile um die Lage des Schiffes zu ändern und so begibt man sich auf die Insel, nur um festzustellen, dass stampfende und fressgierige Dinosaurier die Insel unsicher machen. Hier greift Episode 1 und lässt uns den Aufbau der ersten Siedlungen, der Schutzeinrichtungen und politische Einflussname der Spieler erleben, welche nicht nur die Menschen hier lenken möchten, sondern die Führerschaft der gesamten Gemeinde an sich ziehen möchten.

Episode 2 spielt nun einige Jahre später, was das Spiel auch mit einem neuen Spielbrett und neuen Miniaturen darstellt. Das Spielbrett zeigt uns hier nicht mehr nur den Strand und die nähere Umgebung, wo wir mittlerweile intakte Verteidigungswälle vorfinden und die Siedlung damit als sicher gilt, sondern auch die Wälder tiefer im Inneren der Insel. Diese wollen wir in der neuen Episode erforschen und unsere Außenposten dort draußen sicher vor den Dinos bauen um an wichtige Ressourcen zu kommen. Und zudem können wir eine antik wirkende Pyramide am Firmament erkennen…

Wieder geht es um politische Intrigen, Aufbau von Gebäuden und Schutz neuer Siedlungen mit unserem Militär. Dazu sind wir nun auch in der Lage, die Dinosaurier zu fangen und für unsere Zwecke rudimentär einzusetzen.
Gesteuert wird das ganze mit einer Würfel-Einsetzmechanik, welche dem der ersten Episode sehr ähnlich ist. Insgesamt finden sich hier viele bekannte Elemente aus dem vorherigen Spiel wieder, dazu kommen aber eine Menge neuer Inhalte. Angefangen mit der Erforschung, dem Einfangen und nutzen der Saurier bis hin zu einem am Anfang erdrückend großen Talentbaum um die eigenen Fähigkeiten zu verbessern.

Am Ende sammeln wir auch hier wieder, wie in der ersten Episode, die Gunst von Gefolgsleuten. Wer die meisten Follower überzeugen kann wird auch diese Episode gewinnen. Und so verwundert es kaum, dass neben all den anderen wichtigen Mechaniken um die notwenigen Arbeitsschritte auf der Insel von der genannten Politik überschattet werden. Wer Menschen beeinflusst ersetzt neutrale Würfel mit solchen in der eigenen Farbe. Diese dürfen auch von Mitspielern genutzt werden, wenn man die gewürfelte Seite von dem andersfarbigen Arbeiter benötigt. Diese werden aber in den Reihen dieser Spieler schlecht über sie reden und den Einfluss des Spieler durch den Verlust von Followern dämpfen.

Alles in allem verfolgt mich stets die Geschichte der Überlebenden noch im Nachgang, auch wenn sie nur passiv im eigenen Kopf erzählt wird. Daher freue ich mich auf die bereits im Versand befindliche Kopie der zweiten Box mit den Episoden 3 und 4, welche die Geschichte zum Abschluss bringen werden. Das Spiel ist dann auch als Chronik in einer Minikampagne mit 4 Episoden spielbar, deren Ergebnisse Einfluss auf die folgenden nehmen. Das wird sicherlich episch!
Kurzfazit: Ein eigentlich rein mechanisches, aber thematisch tiefgreifendes Spiel, welches nicht nur für tolle Tischerlebnisse zu sorgen weiß, sondern die Spieler auch in ihren Köpfen eine eigene Geschichte erleben lässt.

Leviathan Wilds (Frosted Games)
(mit Sarahmalt gerockt)
In diesem Spiel sind wir kleine asymmetrisch zu spielende Krieger, die gemeinsam einen großen Gegner, den Leviathan (oder einfach Boss), bekämpfen müssen. Diese Wesen sind so groß, dass wir an ihnen hoch krabbeln und deren empfindliche Stellen attackieren müssen um überhaupt eine Chance zu haben, dass diese uns nicht nur amüsiert von sich abschütteln. Ja, richtig: Wir können herabfallen!

Die uns am Anfang gegebene Kartenhand bleibt das Spiel über unverändert, so dass wir den gesamten Verlauf der Partie mit diesen auskommen müssen. Wenn auch nur ein Spieler dabei überwältigt wird, verlieren alle zusammen.
Ich finde die Optik recht niedlich, auch das Einführungsspiel, dass wie gewohnt einfach bombastisch von Basti erklärt wurde, hat für Kurzweil und Spaß gesorgt. Ich bezweifle aber, dass mich das Spiel lange an der Stange halten kann. Es erscheint mir zu repetitiv. Natürlich bieten unterschiedliche Krieger in Kombination tiefgreifendere taktische Möglichkeiten und die vielen Leviathane werden uns bestimmt unterschiedlich herausfordern. Aber ich glaube, dass man auf Dauer nicht viel neues unternehmen wird. Das müsste ich in weiteren Spielen eruieren. Gleichzeitig fühle ich mich aber nicht dazu verleitet, das Spiel selbst zu kaufen.

Kurzfazit: Taktischer Bossbattler mit einer raffinierten Mechanik, welche mich auf Dauer etwas gelangweilt gegen die riesigen Schienbeine boxen lassen könnte.

Mission Amazonia
(mit Björn gerockt)
Björn hat unser gemeinsames Erlebnis am Amazonas in seinem Septemberbericht bereits schön zur Schau gestellt. Daher bitte ich Euch, seinen Bericht dort für genauere Details anzuschauen! An dieser Stelle nur meine erste Meinung:
Kurzfazit: Ein Spiel mit einem wichtigen Thema, spannend vorbereitet für Familie, Kenner und Schulklassen. Spaß am Tisch mit Stoff für die Rübe.

Ironwood (Wonderbow Games)
(mit Björn gerockt)
Unsere gemeinsame Auseinandersetzung im Eisenwald hat Björn ein seinem Septemberbericht bereits schön beschrieben. Für genauere Details schaut doch gerne in seinem Bericht dort vorbei! An dieser Stelle daher nur mein erster Eindruck:
Kurzfazit: Großartiges Duell mit erstklassigem Spielmaterial! Das zeigt bereits jetzt, dass es immer wieder Spaß macht und strategisch herausfordert! Es darf immer wieder gerne auf den Tisch!

For Glory (Giant Roc)
(mit Björn gerockt)
Björn hat unseren kolossalen Kampf in der Arena in seinem Septemberbericht bereits glorienreich zur Schau gestellt. Daher schaut doch dort bitte vorbei! An dieser Stelle nur mein persönlicher Ersteindruck:
Kurzfazit: Deckbuilder mit Konfrontation zwischen den in Arenas zugeteilten Karten. Nicht ganz die Thematik, die ich gerne am Tisch habe, darf aber gerne wieder auf den selbigen! Brot und Spiele für das Volk!

Pest
(mit Horst und Björn gerockt)
Auch bei diesem Spielbericht ist mir Björn vor seinem Herbsturlaub zuvorgekommen! Er hat das Spielt und die Partie bereits pestreich in seinem Septemberbericht hinzugefügt. Für ausführlichere Details schaut daher gerne in Björns Bericht vorbei. An dieser Stelle bleibt hiermit nur mein persönlicher Ersteindruck:
Kurzfazit: Kluges Eurogame mit eingebauter düsteren Thematik, welche mich vorher so gar nicht angesprochen hat. Darf gerne wieder meinen Spieletag verpesten, ist aber nichts für meine Sammlung.

Dark Blood
(mit Björn und Thomas von Thoka gerockt)
Wenn man ein düsteres Thema sucht in dem niemand am Tisch die gute Rolle spielt, ist Dark Blood von Archona Games genau das richtige! Stellt Euch ein Spiel der Arkham Files noch finsterer vor, nur dass es keine Agenten gegen das Böse gibt, die Bauern den Teufeleien unterschiedlicher Kulte ausgeliefert sind und die Spieler die Rollen dieser Verehrer böser Kräfte einnehmen.

Da gibt es die Kulte der Dämonologie, der Nekromantie, des Hexensabbat und die Schwarzseher. Alle möchten dabei die Vorherrschaft in einem Dorf an sich reißen und die eigenen Kräfte auf unterschiedliche Weise mehren, indem sie weitere Kultisten anwerben, Ihre Rituale stärken, die Bauern Umgebung opfern, Ihre Monstrosität beschwören oder Dorfplätze entweihen.

Das klingt alles zu finster für ein geselliges Miteinander am Spieltisch? Womöglich ja und die Thematik ist bestimmt auch für einige Menschen abschreckend! Die umgesetzte Optik fördert die dunkle Thematik wie einen Schlag ins Gesicht. Und dennoch steckt hinter all dem ein sehr gutes Spiel mit einer interessanten Mechanik und einer sehr starken Interaktion. Wenn man also keine Angst vor dem Sammeln schlechten Karmas während solch einem gespielten Kultistenfest hat, sollte man sich das Spiel definitiv mal anschauen.

Leider ist die Anleitung, vor allem die saubere Nutzung von Begriffen, nicht sehr gut gelungen. Das ist wohl bereits in der englischen Fassung ein Problem und hat sich in die Übersetzung anscheinend 1:1 eingeschlichen. Nun ist das Spiel ein Erstlingswerk des kleinen Verlags, die sich mit Material und Optik echt Mühe gegeben haben und dabei mal etwas völlig anderes geschaffen haben. Ich kenne zumindest kein Spiel, dass vergleichbar mit Dark Blood wäre und dafür ist, wie bereits erwähnt, ein schönes Gesamtwerk entstanden.
Kurzfazit: Kommt auf die Dunkle Seite und folgt dem dunklen Ruf Eures Herzens! Das Spiel lohnt sich, auch wenn man ab und zu etwas von der Anleitung alleingelassen bleibt – vielleicht steckt dahinter eine satanische List?

Uprising – Curse of the last Emperor
(Mit Björn und Thomas von Thoka gerockt)
In Uprising stellen die Spieler mit einem von 10 asymmetrischen Fraktionen einen Haufen zusammenarbeitender Rebellen dar, welche das Imperium zu Fall bringen möchten. Dieses befindet sich bereits auf dem absteigenden Ast und so wäre es ein leichtes die arroganten Herrschenden zu stürzen, käme da nicht Zeitgleich das Chaos mit seinen Untoten und Bestien mit der gleichen Idee wie wir, nur dass diese alles Vernichten möchten, leider inklusive uns.

Und so wird unser ungleiches Bündnis von Beginn an auf die Probe gestellt und von beiden Seiten attackiert. Kluges Vorausschauen, taktische Nutzung kluger Fahigkeitskooperationen zwischen den Spielern und das gegeben falls gegenseitige Ausspielen der beiden verfeindeten Fraktionen können zum Sieg führen. Doch immer wenn man glauben könnte, dass es gerade recht gut läuft oder zumindest nicht schlimmer kommen könnte, spuckt die KI des Spiels einem freudig lächelnd ins Gesicht, hebt den Zeigefinger und sagt: „Du hast aber noch nicht mit diesem Scheiß gerechnet!“

Das Spiel ist gemein, dreckig und lässt einen schneller verzweifeln als man glaubt! Ich liebe es! Denn um so belohnender sind die unzähligen Momente, in denen man einen Kampf oder eine wichtige Quest für sich entscheiden konnte. Ständig wird gejubelt obwohl es kurz zuvor noch so unmöglich wirkte. Denn plötzlich kommt da jemand unter den Spielenden auf die rettende Idee und holt das Beste aus der Situation heraus. Die vier Runden vergingen wie im Fluge, auch wenn es doch ziemlich genau vier Stunden waren, die abseits der Regelerklärung für das Spiel zu dritt nötig waren.

Ich habe noch nichts vergleichbares gespielt. Die Kämpfe funktionieren mit dem Würfelmechanismus schnell und einleuchtend, sind herausfordernd und lassen verzweifeln. Quests sind oft sehr Belohnend und meist das Zünglein an der Waage. Doch auch die speziellen Fähigkeiten der Fraktionen lassen sich wunderbar mit denen der Mitspieler vereinen. Da man gemeinsam nur dann gewinnt, wenn jeder Spieler mehr Punkte hat als die höchste der beiden gegnerischen Fraktionen, passt man gegenseitig aufeinander auf und es entsteht eine sehr positive Interaktion zwischen den Spielenden.

Kurzfazit: Ich muss es wieder spielen! Ich liebe es! Das bald kommende Crowdfunding auf Gamefound könnte mein kommendes Geldgrab werden!

Meine Güte! Der September hatte auch wieder eine Menge für mich bislang ungespieltes zu bieten! „Was soll denn da noch kommen?“, fragt man sich! „Eine ganze Menge!“, lautet die Antwort, denn der Oktober steht vor der Tür! Und auch wenn ich in den Herbstferien erstmal mit der Familie für eine Woche verreise wird mir die Spiel in Essen schon zeigen wo der kleine Hobbyist seine Locken sitzen hat! Ich freue mich schon drauf! Derzeitig halte ich mein Geld etwas zusammen, wer weiß, für was es auf der Messe über die Klippe springen muss!
Icons von Icons8
Grafik(en) und Bild(er) von Bill
Narrativ und Kampagne sind schonmal zwei Dinge die mich in Brettspielen sehr frohlocken lassen. Aber mich macht eigentlich fast alles froh, wenn es thematisch gut gemacht ist und am besten noch mit tollen Illustrationen lockt. Ich Liebe dabei die schöne Gesellschaft am Spieltisch, der Sieg ist eher zweitrangig für mich. Zudem mag ich auch mal das eine- oder andere Videospiel und hierbei am liebsten gut gemachte Videospieladaptionen der mir geliebten Brettspiele.