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analog rockt Brettspielrezensionen

BG2Gether – Eine Frage der Bewertung!

Der Artikel wurde von Horst geschrieben. 5 Minuten Lesezeit

Eine Frage im Jahr stellen sich viele aus der Brettspiel-Community: welcher Titel wird Spiel des Jahres (und natürlich Kinderspiel- und Kennerspiel des Jahres. Damit ist wieder Zeit für die #BG2Gether Frage. Mehrere bloggende Menschen stellen sich Monat für Monat einer zentralen Frage von Christian (Spielstil) und beantworten diese. Am Ende verlinken wir uns gegenseitig und fördern so den gemeinsamen Austausch. Die November-Frage lautet:

Spielgeschmäcker wandeln sich im Laufe der Zeit. Das ist ganz normal und nachvollziehbar. Aber gehst du so weit um deine alte Rezensionen/Wertungen zu Spielen nochmals aufzugreifen und zu ändern? Ist das schon mal passiert? Und wie stark müsste sich deine Meinung ändern, um den Schritt zu rechtfertigen?

Bonusfrage: Hast du Wertungen schon einmal aus anderen Gründen angepasst?

Eine neue Frage auf Metaebene. Find ich spannend und freue mich schon auf die Geschichten der anderen. Wie ihr später lesen werdet, habe ich mich beschlossen Spiele nur mit maximal vier Punkten (ein bis vier) zu bewerten, um so der Mitte zu entgehen. Hoffentlich ein interessanter Fakt, auch wenn er an der eigentliche Frage etwas vorbei schrammelt. Ich habe mich übrigens dagegen entschieden euch mit echten Fällen einer Re-Wertung zu langweilen respektive zu unterhalten.

Die schlechteste Bewertungsmöglichkeit bei mir.

Horsts Geschichte

Das Thema Bewertung ist wirklich schwierig. Als ich angefangen habe mit diesem Blog hatte (und habe ich) ein Ziel. Ich wollte so tolle Bewertungen wie Hunter und Cron damals machen – aber eben zum Lesen. Nicht weil ich Kamerascheu bin, sondern weil ich viel eher abends noch eine Runde lese statt Videos zu schauen. Je mehr ich von den beiden gesehen habe, desto besser konnte ich beide einschätzen und mir ein Bild davon machen, ob mir das vorgestellte Spiel auch gefallen würde. Gerade die kontroverse Diskussion von den beiden hat mir am meisten Spaß gemacht. Ich fand auch gut, dass sie in den Anfängen kaum diplomatisch über Spiele gesprochen haben, sondern klare Stellung bezogen haben. Das hat wirklich geholfen.

Dann startet man den eigenen Blog, findet ein Spiel nicht gut. Was macht man dann. Klar die Punkte benennen, die doof sind. Dann kommt der Klassiker: eine Skala mit zehn Punkten. Aber was sagt die aus? Also habe ich mit einer Skala von fünf Punkten angefangen und war lange Zeit sehr glücklich damit. Es gab noch Unterkategorien, die ich dann doch wieder rausgeworfen habe, weil sie gestört haben und kaum hatte ich einige Bewertungen abgearbeitet, fällt eins auf: ein großer Teil landet in der Mitte. Okay, nach der Gaußschen Normalverteilung ist das in Ordnung, aber wem hilft das? Ist es jetzt mittel gut oder mittel schlecht. Das war der Zeitpunkt als ich alle meine Spiele neu bewertet habe und zu einer Vierermatrix umgestellt habe. Damit positioniere ich mich klarer, was gefällt mir (drei und vier Meeple) und was nicht (ein und zwei Meeple).

Außerdem habe ich das Format “angerockt” bei mir eingeführt. Dies ist explizit für eine Kurzbewertung, die ich gern durch eine langfristige Bewertung überschreiben will. Als ich noch für die Teilzeithelden geschrieben habe, gab es die Vorgabe, dass ein Spiel für eine Rezension mindestens zehn mal auf den Tisch landen muss. Daran orientiere ich mich immer noch, aber dadurch landen viele Ersteindrücke in der angerockt-Kategorie und bedürfen eines späteren Updates. Meist hindert mich die Zeit daran ein entsprechend neues Review zu verfassen. Der Blog bleibt ja immer noch ein Hobby und orientiert sich nach dem, was bei mir auf dem Tisch landet.

Nun aber langsam zurück zur Kernfrage. Klar würde ich alte Meinungen (Zeit vorausgesetzt) revidieren. Die Änderung muss eben nur meinen geänderten Standpunkt deutlich hervorheben. Dazu gibt es bei mir nur drei Ausprägungen:

(1) Richtig geil! Ein Spiel – egal, wie es vorher bewertet war – gefällt mir nun aus einem Grund so richtig gut und hat vier Meeple verdient. Das ist ein Grund zum Feiern und den sollten alle miterleben. Das könnte immer passieren, wenn ein Spiel sehr häufig auf dem Tisch landet und es sich zeigt, dass mit mehr Übung auch mehr Spiel dahinter steckt. Entscheidungen größere Tragweite haben oder sich die verzahnten Mechanismen besser erschlossen haben.

(2) Abgerutscht! Ein Spiel hatte vorher drei oder vier Meeple und gefiel mir. Nun ist es in Ungnade gefallen und ist in der schlechteren Hälfte gelandet. Ein Grund zum Drüber reden. Natürlich können wir uns nicht davon frei machen auch mal in einen Hypetrain eingestiegen zu sein. Euphorische Reden, geile Fotos, epische Crowdfunding Kampagnen und dann kam das dicke Ende.

(3) Aufgerückt! Das Gegenteil von abgerutscht. Dies ist vor allem gut bei Spielen möglich, die nur ein- oder zweimal auf dem Tisch gelandet sind.

Mich würde brennend interessieren, welche Ranking Methodik für euch hilfreich ist? Muss es die 10-Skala von Boardgamegeek sein und möglichst objektiv. Oder wollt ihr gern direkt MEINE Meinung hören? Was sagt ihr zur vierer Skala? Freue mich auf den Austausch.

Die beste Bewertungsmöglichkeit bei mir.

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In diesem Sinne danke an Christian von Spielstil und danke an all meine Mitstreitenden für den tollen Erfahrungsaustausch. Fröhliches Spielen zusammen.


Bilder & Grafiken Horst Brückner

Banner Bild auf Pixabay Das Motiv für den Hintergrund habe ich ausgewählt, weil ich die Artikel-Serie #BG2Gether so passend für ein Interview finde.

Autoren Posts

Thematische, narrative und verzahnte Spiele ... hier geht mein Herz auf. Dazu eine stimmige Vinyl-Schallplatte (oder Playlist) und los geht das Abtauchen in die Spielwelt. Als Spielleiter und Spieler kann ich mich auch vortrefflich in Pen-und-Paper-Welten tummeln. Bei Videospielen bin ich raus. Ist mir meist zu schwer (einzige Ausnahme: Super Mario Kart).

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