Dezember 2024
Im Dezember habe ich nicht viele neue Spiele gespielt. Primär sehr viele “alte” und gute Spiele. Daher gibt es dieses Mal auch nur eine Top 3 Auswahl an angerockten Spielen. Thematisch könnte es bunter nicht sein. Bekomme ich daraus eine Story gebastelt? Hm … eigentlich ist es egal, ob wir uns blutende Schnitte in den Tiefen Dungeons von Doria im Kampf gegen wilde Monster holen oder bei einer wilden Autobahnjagd. Irgendwann landen auch die besten Spielenden in der Klinik. Dass dort nicht nur hübsches Krankenpersonal auf uns warten, sondern sogar Zombies …. hätte ich nicht gedacht!
Angerockt
Dungeons of Doria
Mit den Helden am Brett haben wir Kontakt zu dem Autor Viktor Ahrens aufgebaut. Er wird uns auf der Hildesheim spielt! unterstützen. In dem Zuge hatten wir auch ein Rezensionsexemplar der englischen Version auf dem Tisch.
Timo hat ein hervorragendes Video zu dem Spiel gemacht, das die Eindrücke perfekt zusammenfasst.
Er hatte bereits die Gelegenheit, das Spiel einige Male zu spielen. Bei mir war es nur eine erste Runde mit Bill. Zugegebenermaßen wusste ich dabei noch gar nicht, was auf mich zukommt. Da hat mich der hohe Glücksfaktor doch schon sehr aus den Socken gehauen.
Ähnlich wie bei dem Kinderspiel CoraQuest werden in jedem Szenario ein paar wenig ausgewählte Dungeon-Elemente und einige zufällige zu einem gemeinsamen Stapel vorbereitet. Dann geht es mit seichter Story auf das erste Element. Diese sind immer rechteckig, bieten aber durch die aufgedruckten Dinge, wie Räume, Hindernisse und so weiter nicht immer den vollen Platz zur Verfügung. Je nach Personenanzahl werden aus einem großen Deck Monster gezogen. In dem Kreaturendeck sind nicht nur Monster, sondern auch Monstereigenschaften, die diese stärker machen. Zieht man eine Eigenschaft, wird so lange weitergezogen, bis ein Monster erscheint. In einem Raum hatten wir ein unbesiegbares Monster mit sechs Eigenschaften, dass uns auch noch den Ausweg aus dem Dungeon verwehrt hat. Das fühlte sich nicht so richtig gut an.
Bill und ich haben abends noch die gesamte Zeit hin- und her getextet. Wir sind es schlicht falsch angegangen. Es ist eben kein Frosthaven, sondern eine ganz andere Art Spiel. Ich finde, ihr könnt es am ersten mit einem alten Dungeons & Dragons oder einem Dungeon Crawl Classic Abenteuer vergleichen. Es geht hart zur Sache und nicht immer ist Kampf die beste Methode. Ihr müsst einfach durch den Dungeon durch. Jetzt, hart und schnell. Dafür gibt es aber allerhand Einzigartiges. Etwa die über 500 Loot-Karten! Da kommt schon mal Diablo-Feeling auf. Klar gibt es auch auf den Loot-Karten Fallen. Dann sind da noch die Monster, die durch (gut gemischte) Eigenschaftskarten immer mal anders sind. Hier ist eine Menge Spiel in der Schachtel. Meiner Meinung nach spielt es seine Stärken nicht gerade in der Kampagne, sondern in dem „wollen wir mal eben ein paar High-Five“ oder „wollen wir fliehen“-waren-seine-letzten-Worte Momente erleben. Ich will es mittlerweile in jedem Fall in meiner Sammlung haben und werde den late pledge (Gamefound) mitmachen.
Mein persönliches Kurzfazit: erst üben, dann kaufen
Dust Race: Press Start
Zu Apex Ideenschmiede verbindet mich eine ganze Menge. Umso mehr habe ich mich auf Dust Race gefreut. Ich hatte ein Super Mario Kart erwartet, Action-geladenes Autorennen mit viel Witz und ordentlich rotes Schildkrötengeballer, wenn ihr versteht, was ich meine. Ich hatte erst zweimal auf dem Tisch und es war immer wieder von einigen Regelfehlern durchzogen. Hier entpuppt sich bereits die erste Herausforderung: Die Regeln sind nicht so eingängig wie auf dem Dreirad durch kitschig bunte Nintendo-Welten zu fetzen.
Dann wirkt es mehr oder weniger langatmig. Es gibt zwar nur sechs gerade Teilstrecken, die zu befahren sind. Also ganz anderes Kaliber als das rundenbasierte Heat: Pedal to the Metal. Aber dennoch zieht sich das Spiel. In jeder Runde merkt man ab der vierten Strecke, dass es auch gut zu Ende sein könnte.
Wie zuvor erwähnt, hatten wir viele Fehler in den beiden Runden. Das Spiel möchte aufgrund seiner Aufmachung gefallen. Zusätzliche Gegenstände wie Boxenluder oder Duftbaum wie auch in der Special Edition das Bobbycar versprühen Witz und Charme. Aber der Spielspaß klebte in den Testrunden am Asphalt fest. Leider sind die Regeln dazu auch nicht ganz flüssig geschrieben und für die kleine Packung recht kompliziert.
Mein persönliches Kurzfazit: weiter üben
Klinik: Deluxe Edition
Meine Frau liebt digitale Aufbau-Simulationsspiele, unter anderem auch Theme Hospital. Um sie an den Spieltisch zu locken, ist mir jedes Mittel recht. Dabei habe ich auf Klinik schon länger ein Auge geworfen. Dann war es auf einmal als günstige gebrauchte Version zu haben und habe mich nach einer schnellen Recherche durchgerungen es zu kaufen. Die Kritiken dabei wechseln zwischen von zu verkopft über langweilig bis zu genialem Spiel.
Die Regeln sind mit etwas Übung wirklich schnell erklärt. Es gibt nur drei verschiedene Aktionen, mit denen entweder das Krankenhaus weiter ausgebaut wird, neues Personal eingestellt oder Patienten in die eigene Klinik gelockt werden. Gerade die letzten beiden Aktionen bedürfen kaum einer weiteren Erwähnung. Den Kniff macht der richtige Ausbau der Klinik aus. Es gibt gewisse Puzzle-Regeln die eingehalten werden müssen. Das kann unter anderem schon mal kurz zu fluchenden Situationen wie in Galaxy Trucker führen. Das spannende ist aber das Management der Patienten, mit Ärzten und Krankenschwestern. Alle in der richtigen Farbe, im richtigen Behandlungszimmer und von allen ausreichend vorhanden. Dann raschelt es Siegpunkte auch bekannt als Einnahmen für die Klinik. Die können sich in der nächsten Runde wieder für Personal und Gebäudeelemente ausgeben lassen. Ah, Moment! Zunächst müssen von den Einnahmen die Gehälter bezahlt werden, dann noch die Kosten je Raum und dann kann man nur einmal in der Runde von dem eingenommenen Geld dieses in Siegpunkte umwandeln. Habe ich erwähnt, dass es auch negative Siegpunkte gibt, wenn Personal und Patienten zu lange Wege im Krankenhaus gehen müssen?
Ja, es gibt einiges zu beachten. Aber es ist immer noch kein Lacerda. Im Gegenteil kommt man schnell rein und die zweite Partie geht schon deutlich locker aus dem Kittel. Für genügend Witz ist auch gesorgt, wenn mit einem Modul Zombies ins Spiel kommen oder die Patienten staunend vor Feuerlöschern stehen bleiben.
In meiner Sammlung wird Klinik in jedem Fall bleiben. Ich kann verstehen, dass es nicht für jeden was ist. Es ist definitiv kein Spiel, dass sich nach der ersten Runde erschlossen hat, sondern man wird Partie für Partie zur besseren Krankenhaus-Leitung. Mega stimmiges Setting, geiles Artwork und tolles Material.
Mein persönliches Kurzfazit: sollte jede Person mindestens mal gespielt haben
Updates
Eingespielt
Neu dazu gekommen ist im Dezember ausschließlich Klinik: Deluxe Edition. Von Deep Print Games haben wir in Vorbereitung für die Hildesheim spielt! ein Spielpaket erhalten. Dort war unter anderem Intarsia dabei, dass ich auch unbedingt demnächst auf den Tisch bringen möchte.
Ausgerockt
Ausgezogen sind keine Spiele.
Hintergrund-Bild (Banner) von Chokniti Khongchum auf Pixabay. Wie geht es euch? Wenn ich ein Spiel das erste Mal spiele, befinde ich mich im Jugend forscht-Modus. Jede Aktion will ausprobiert werden, alle Mechaniken wollen erspielt werden. Aus dem Grund empfinde ich das Bild mit dem Mikroskop so wunderbar passend für diesen Artikel.
Bilder analog rockt
Thematische, narrative und verzahnte Spiele ... hier geht mein Herz auf. Dazu eine stimmige Vinyl-Schallplatte (oder Playlist) und los geht das Abtauchen in die Spielwelt. Als Spielleiter und Spieler kann ich mich auch vortrefflich in Pen-und-Paper-Welten tummeln. Bei Videospielen bin ich raus. Ist mir meist zu schwer (einzige Ausnahme: Super Mario Kart).