Seit kurzem bin ich stolzer Besitzer eines 3D-Druckers. Ausschlaggebend war ein Besuch von Freunden über Sylvester. Zu Weihnachten hatten die sich das Teil quasi selbst geschenkt. Ich gebe zu, dass ich bislang um die Dinger einen skeptischen Bogen gemacht habe. Primär weil es Plastik ist und weil man es halt doch sieht, dass es gedruckt ist.
Mein Freund hat sich den Prusa i3 MK3S+ als Bausatz gekauft. Das bedeutet man bekommt wirklich den Drucker in Kartons und Tüten abgepackt in Einzelteilen serviert. Die letzte Aufwandsstunde durfte ich ihm dabei über die Schulter schauen. Unglaublich wie gut die Anleitung und die Empfehlungen der Community zu jedem einzelnen Anleitungsschritt waren.
Auf dem Weg zurück in die Heimat hat mich meine allerliebste Frau gefragt, wann wir uns einen holen und zählte dabei ganz locker auf, was man damit alles tolles drucken könnte. Irgendwie verkehrte Welt und ist das nicht meine Taktik, wenn ich wieder „sinnlos“ Geld ausgeben möchte. Moment….“Schatz, willst DU gern einen 3D-Drucker?“ … und tatsächlich ja. Wieder ein Grund, warum ich meine Technik-affine Frau so liebe. Als guter Ehemann muss man diesen tiefen Wünschen auch nachkommen 🙂
Das soll jetzt kein Erlebnisbericht der ersten Tage werden … und die waren hart. (Es sei denn ihr wollt, dass ich davon mal irgendwann berichte). Nach den ersten üblichen „Prusa“-Logos, Schiffchen (die 3D-Freaks reden von Benchy) ging es an mein erstes einfaches Inlay. Und zwar für Scout:
Scout ..
Scout ist dieses kleine Kartenspiel von Oink Games, dass ganz überraschend 2022 die Nominierung zum Spiel des Jahres erhalten hat. Inhaltlich ist es ein kleines Stichspiel (also Kartenspiel), dass ich sicherlich in einer Rezension noch mal irgendwann vorstellen werde. Auf jeden Fall macht es Spaß und ist schon allein aufgrund der Spiellänge von knapp 20 Minuten recht kurzweilig. Oink Games kommen stets mit sehr kleiner Verpackung aus. Die Grundfläche ist kleiner als aktuelle Smartphone-Serien (ganz ohne Pro, Max oder was es da alles gibt). Speziell Scout kommt neben 45 Karten noch mit knapp 60 Pappmarkern daher. Entsprechend groß ist die Freude bei jeder Runde den Krams auszuschütten und erst einmal zu sortieren. Aber dafür ..
.. und der Druck
gibt es ja jetzt den 3D-Drucker und passende Inlays – zum Beispiel bei Printabltes.com. Ich habe gar nicht lange recherchiert und den ersten Druck genommen, den ich gefunden habe. Das Inlay passt wie angegossen in die kleine Schachtel und sitzt dabei bombenfest. Es besteht also nicht die Gefahr, dass einem das Inlay gleich entgegen kommt, wenn man die Schachtel mal schräg hält. Total gut finde ich die vier Fächer. Gerade die Scout-Chips – die Belohnungen, wenn jemand eine Karte aus meinem gelegten Sticht nimmt – passen hervorragend einsortiert in das breiteste Fach. Startplättchen und Scout&Show-Chips teilen sich ein gemeinsames Fach. Leider gibt es zu viele Punkte-Chips, die sich auf die anderen beiden Fächer und auch noch auf das Fach mit dem Start-Marker aufteilen müssen. Die Sternförmigen Chips sind dabei auch zu hoch, um sie hochkant zu stellen. Hier sollte Oink Games mal nachbessern 🙂
Die Spielkarten passen gut in die Aussparung zwischen den hochgezogenen Rändern. Diese sind leider so hoch, dass die Regelhefte nur noch aufliegen können. Damit schließt der Deckel nicht mehr zu 100% mit dem Boden ab. Sicherlich annähernd zu vernachlässigen, da es sich dabei auch nur um zwei bis drei Millimeter handelt.
Zusammengefasst sind die einzigen beiden „Störfaktoren“ aus meiner Sicht, dass die Spielkarten noch „Spiel haben“ und die Regeln oben aufliegen.
Bewertung
Eigentlich kann ich es ja auch gleich für euch bewerten, oder? Das Inlay bekommt von mir aufgrund der genannten Einschränken
next one, please
Der Damm ist nun gebrochen. Gleich einen Tag später habe ich für Welcome To ein Inlay ausgedruckt und ich fiebere nur darauf, dass Christoph mir sagt, welches (Deluxe-)Inlay ich für Arnak drucken soll. Mal sehen wie es mich packt: aber ich denke, dass ich ab und an dieses Format wählen werde, um euch den ein oder anderen Druck vorzustellen. Vielleicht habt ihr ja auch bald einen Drucker und ihr holt auch Scout hervor.
Thematische, narrative und verzahnte Spiele ... hier geht mein Herz auf. Dazu eine stimmige Vinyl-Schallplatte (oder Playlist) und los geht das Abtauchen in die Spielwelt. Als Spielleiter und Spieler kann ich mich auch vortrefflich in Pen-und-Paper-Welten tummeln. Bei Videospielen bin ich raus. Ist mir meist zu schwer (einzige Ausnahme: Super Mario Kart).