Skip to content

analog rockt Brettspielrezensionen

Viral

Der Artikel wurde von Horst geschrieben. 5 Minuten Lesezeit

Die Corona Pandemie ist noch immer gegenwärtig. Es gibt zur Erleichterung vieler wieder große Veranstaltungen wie die Berlin Con, die ich zumindest gesundheitlich vollständig gut überstanden habe. Trotzdem schwang zu Beginn in den Spielrunde ein ungutes Gefühl mit sich doch anzustecken. Schließlich kennt man seine Mitmenschen nicht. Passenderweise dazu war der erste dort gespielte Titel Viral. Life is a bitch 😉

Steckbrief

  • Art: kompetitiv
  • Genre: Familienspiel
  • Kern-Mechaniken: Area-Control, Majority, Deck Building, Programmierung
  • Spielname: Viral
  • Verlag: Corax Games
  • Erstveröffentlichung: 2017
  • Autor: Gil d’Orey, Antonio Sousa Lara
  • Illustration: Mihajlo Dimitrievski
  • Alter: ab 12 Jahren
  • Spieler*innen: 2 – 5
  • Dauer: 60 – 90 Minuten

Angespielt

Auf der Berlin Con 2022 haben wir das Brettspiel Viral gespielt. Wir waren zu fünft und damit in der maximalen Besetzung. Keiner hatte das Spiel bereits gespielt. Wir haben uns somit durch die Regeln gearbeitet und es dann gespielt. Das Spiel ist in Deutschland bei Corax Games erschienen. Es hat bereits ein paar Jahre auf dem Buckel, wirkte aber immer noch frisch. Mittlerweile gibt es eine Erweiterung. Auf der Berlin Con haben wir nur das Grundspiel in deutscher Sprache gespielt.

Spielprinzip ganz knapp und nüchtern

Viral ist ein Area-Control-Spiel mit Mehrheitenprinzip. Die Spielenden schlüpfen in die Rolle je eines Virus, der den Körper – konkret die Organe – angreift. Welche Organe angegriffen werden, müssen alle gleichzeitig überlegen. Dabei müssen zwei Phasen im Voraus geplant werden. Die erste Phase wird dann in Spielerreihenfolge abgehandelt und danach die zweite ebenso. Das bedeutet unter Umständen, dass sich die Bedingungen für die zweite Phase verändert haben. Sobald die beiden Phasen zu Ende sind werden Zwischenstände bewertet und Siegespunkte abgetragen. Ferner wird die Spielreihenfolge zum Vorteil des letzten Spielenden umgestellt. Die Programmierung erfolgt mit Handkarten. Dieses Deck kann man durch andere Karten verbessert werden.

Was gefällt mir bislang nicht so

  • Wir haben es zu fünft gespielt. Tatsächlich kann ich es mir mit 2 oder 3 Spielenden nur schwer vorstellen. Es wird viel zu viel „freie“ Flächen und zu wenig Konflikte geben. Könnte mir vorstellen, dass der Spielspaß stark leidet.
  • Das Thema mag nicht jedem nach der Corona Pandemie mehr gefallen.
  • Das spielt versucht Downtimes zu vermeiden. Allerdings gibt es genügend Möglichkeiten während der Programmierung, bei dem Besetzen der Organe und so weiter.

Was gefällt mir bislang ganz gut

  • Fand das Thema, dass die unterschiedlichen Viren im Körper um die Vorherrschaft kämpfen ganz lustig.
  • Das Spielprinzip mit der Programmierung hat mir sehr gefallen. Bei einigen Spielenden artete manchmal die Planung etwas aus und führt trotz paralleler Planungsphase dann zu einer längeren Downtime.
  • Ansonsten gibt es viele schöne verzahnte Spiel-Mechanismen.
  • Das Artwork ist kindlich verspielt, aber sehr schön.
  • Regeln lassen sich schnell erfassen und es bleiben dann eigentlich wenig Rückfragen während des Spielens übrig.
  • Gateway-Spiel: also bedient den Sprung von Familienspiel in etwas komplexere Spiele.

Kurzfazit

Mit Viral hatten wir mit der maximalen Spieleranzahl viel Spaß. Die Spielfläche wurde hart umgekämpft. Gerade mit einer Gruppe von vier oder mehr Spielenden kommen die Mechaniken Area-Control und Siegespunkte nach Mehrheitenprinzip zu erlangen zum Tragen. Überhaupt gibt es einen guten Mix an Spielmechaniken, die stimmig ineinander greifen. Gerade die Programmierung der Viren macht wirklich Spaß.

Grundsätzlich bin ich dem Spiel positiv gegenüber eingestellt und würde es wieder mitspielen. Mir gefällt auch gut, dass es eher ein Familienspiel Plus ist. Allerdings glaube ich, dass es nur mit vier oder fünf Spielenden seine volle Kraft entfaltet. Das solltet ihr bei einem Kauf berücksichtigen.


(c) Copyright Corax Games

Grafik(en) und Bild(er) von Horst Brückner

Das Spiel habe ich privat erstanden. Diese Rezension ist unentgeltlich durchgeführt worden.


Autoren Posts

Thematische, narrative und verzahnte Spiele ... hier geht mein Herz auf. Dazu eine stimmige Vinyl-Schallplatte (oder Playlist) und los geht das Abtauchen in die Spielwelt. Als Spielleiter und Spieler kann ich mich auch vortrefflich in Pen-und-Paper-Welten tummeln. Bei Videospielen bin ich raus. Ist mir meist zu schwer (einzige Ausnahme: Super Mario Kart).

Related posts

Scroll to top